Big-Band der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule

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Sankt Martin 2015

Dienstag, 2. November
Jedes Jahr stellen wir mit -zig Kindern und Jugendlichen zwei Wochen lang durchschnittlich zwei Kapellen pro Tag, die Kindergärten, -tagesstätten, Grundschulen und Stadtteile mit Martinsliedern beschallen und so sind wir in Bonn mittlerweile (weil wir dies ja schon seit sechzehn Jahren tun) die erste Instanz in Sachen Martinsliedern und -kapellen. Im Juli fand mit dem Stadtdechanten bereits eine Besprechung statt, in der der zentrale Zug um das Bonner Münster geplant wurde, bis Oktober gab es Anfragen für Liedsätze und besonders gefreut hat mich die Anfrage der Leipziger Thomaskirche, die ein paar Lieder brauchten und natürlich bekommen haben. Bis Ende Oktober sind wir sehr gut gebucht, nur ein Tag ist freigeblieben.
Das „Spatzennest“ wollte eigentlich nur eine kleine Kapelle, aber weil einige der Jugendlichen dort als Kind waren, gibt es immer viel Andrang und so kriegt dieser Kindergarten dieses Mal mehr Musiker zum gleichen Preis. Als Generalprobe für die kommenden zwei Wochen ist dies sehr gut: man merkt noch, ob man die Lieder auswendig kann und weil dort über ein Dutzend Musiker spielen, nehme ich mir diesen Tag frei, denn stressig wird es noch genug werden und außerdem habe ich den ganzen Tag Foirtbildung. Also, wir lassen es langsam angehen. Der Zug klappt, abends gibt es eine nette Mail der Leitung mit ein paar Fotos und bezahlt haben sie schon im September – im Voraus. Besser geht es nicht!

Mittwoch, 4. November
An die KiTa „Rasselbande“ in St. Augustin-Mülldorf sind wir vor ein paar Jahren über das Radio gekommen, als die über dieses Medium ein paar Bläser suchten und wir aushelfen konnten. Seitdem spielen wir dort jedes Jahr. Durch die Entfernung ergibt sich nur die Schwierigkeit, ein Auto  haben zu müssen  (wegen der Trommeln), und der Rest muss sowieso mit der Bahn fahren.  Die Besetzung würde gut ausreichen, doch eine erste Trompete hält nicht durch, wechselt danach auf die zweite Stimme und kann sie nicht, versucht sich dann an der Trommel und als es Kathi zu viel wird, nimmt sie den Knaben raus. Im  Gesamtbild scheint es nicht aufgefallen zu sein, wir haben schon wieder die Buchung für das nächste Jahr. Doch am nächsten Tag  wird der Knabe zusammengestaucht, kriegt eine Sperre und da fließen auch ein paar Tränchen (übrigens spielt er mir ein paar Stunden später am Nachmittag vor  – und kann es).
Vom Kinderheim Meckenheim kommt eine Mail, ob wir denn am Nachmittag kommen würden? Ich kriege einen Schrecken, weil ich natürlich keinen mehr dorthin  schicken kann, aber dieser Termin ist uns durchgegangen. Später, am nächsten Tag,  werde ich eine Mail vom letzten Jahr finden, in dem dieser Termin bestätigt wurde. Da das Kinderheim  sich aber nie wieder gemeldet und auch nicht unsere Buchungsliste kontrolliert hat, ist  es auch nicht rechtzeitig aufgefallen. Shit happens!

Donnerstag, 5. November
Drei Kapellen müssen heute spielen: auf dem Stadtteilzug auf dem Venusberg, in Friesdorf und für die Kita des Studentenwerks “Rheinaue“. Im Vorfeld wurden daher über zwanzig Jugendliche so aufgeteilt, dass es klappt. Auf dem Venusberg kommen noch zwei Bläser des Oberkasseler Posaunenchors dazu und der Sound ist gut (eine Tuba macht als Bass-Instrument unglaublich viel aus). Die andere Kapelle sind gute Freunde, die wir schon lange kennen und so kann man sich die Bälle (Lieder) gegenseitig zuspielen.
In Friesdorf spielt ein Sextett, die Kita Rheinaue hat ein Septett, aber Friesdorf ist auch laut genug, denn da habe ich einen Schülerinnenvater hingesteckt, der für so etwas zu haben ist, obwohl seine Tochter längst Abi bei uns gemacht hat und mit der Uni fast fertig ist. Martinszüge und Schulmusik verbinden einfach ein Leben lang. Peter, der in Friesdorf leitet, hat zur Sicherheit auch schon die Verträge für die nächsten zwei Jahr mit, damit die Zeitplanung dort auch klappt.
In der Rheinaue hat wohl auch alles gut fun ktioniert, bis auf die Leiterin, die einen falschen Weg durch die Rheinaue genommen hat und erst kam, als der Zug schon losgegangen ist. Die anderen hatten aber schon ohne sie angefangen – auch das ist Teamwork!

Freitag, 6. November: „Mobile Strolche“ und Stadtteil Kessenich
Heute sind die Kita  „Mobile Strolche“ in Beuel und der Stadtteilzug Kessenich angesagt, auch wieder Züge, die seit langem gespielt werden. Die Strolche kriegen eine mittlere Besetzung, weil so viele Kinder den Zug schön finden, die Kessenicher kriegen eine größere Besetzung, weil dort so laut gesungen wird.  Zur Verstärkung der Strolche kommt wieder Klaudia vom Posaunenchor und sechs Leute am Blech klingen immer.

Kurz nach dem Abmarsch der „Strolche" auf dem T-mobile-Gelände

Kurz nach dem Abmarsch der „Strolche“ auf dem T-mobile-Gelände

In Kessenich kann ich direkt vor dem Treffpunkt halten, alle Instrumente werden ausgeladen, doch leider kann das Auto nicht stehenbleiben und so kurve ich auf der Suche nach einem Parkplatz bis in die oberen Waldregionen, bis es mir zu blöd wird und ich wieder umkehre. Die Straße zum „Sassela“ ist zwar mittlerweile gesperrt, doch ich kann den Polizisten überreden mich reinzulassen und stelle das Auto ganz dreist auf dem Besucherparkplatz des Restaurants ab. Dafür gehe ich demnächst da mal essen..
Unterdessen wurde Lars , während er mit der „decke Trumm“ auf den Abmarsch wartet, ständig von einer betrunkenen Frau angesprochen und belästigt. Dann stoppe ich das Ganze und schicke sie weg. Ihr Mann (?) lehnt unterdessen sternhagelvoll am Geländer des Sassela und wir sind alle froh, als es endlich losgeht. Der Kessenicher Zug hat Flair, die Kinder singen laut und textsicher mit und können sogar fünf Strophen beim Sankt Martin – die erste Trompete braucht dann immer eine Pause danach.

Kurz vor dem Start des Kessenicher Martinszuges

Kurz vor dem Start des Kessenicher Martinszuges

Am Ende des Zuges ist an der Nikolauskirche das Feuer und weil das Tradition ist, sammeln sich dort die Kapellen. Die Musikschulkapelle unter Lothar Reiche-Ebert ist gut besetzt und wir stehen zusammen und spielen noch ein paar Lieder. Erst da fängt es an zu tröpfeln und als wir da zum Auto gehen, kommt noch eine Mitarbeiterin des Orga-Teams und gibt jedem von uns einen Weckmann. Auch deswegen ist Kessenich schön.
Am Auto stelle ich fest, daß Niklas seine Trompetentasche nicht abgeholt hat und vermutlich mit dem Instrument in der Hand in der Bahn sitzt. Er wird es irgendwann merken.

Samstag, 7. November
Am Wochenende sind immer die Dorfzüge im Ländchen. Je eine Besetzung spielt in Rheinbach-Ramershoven  und eine andere in Wachtberg-Gimmersdorf. Ramershoven ist immer ein bißchen schräg – man trifft sich in Peppenhoven an der Feuerwehr, wird mit dem roten Auto nach Ramershoven gefahren und läuft über die Wasserburg und die Äcker wieder zurück. Heute geht das Feuerwehrauto aber etwas später, weil erst noch direkt vor der Wache ein Kradfahrer auf dem Herbstlaub ausgerutscht ist, Öl auslief und die Überreste aufgesaugt werden mussten. Als wir mit etwas Verspätung starten, stehen in Ramershiven sieben Kinder, acht Musiker, ein Dutzend Feuerwehrleute und ein Sankt Martin. Im Verlauf der nächsten anderthalb Stunden und sieben Kilometer werden verschiedene Orte abgeklappert und jedesmal wird der Zug länger, weil aus den Häusern weitere Kinder dazustoßen – wie beim Hamelner Rattenfänger. Hinterher sind es gut hundert Kinder geworden.
Nach dem Zug kann die Feuerwehr nicht in ihrem Heim feiern, sondern nur davor, weil dort nun ein paar Flüchtlingsfamilien wohnen, aber die scheinen sich schon gut integriert zu haben, weil sie mit glänzenden Augen mitgelaufen sind.
In Wachtberg-Gimmersdorf muss es schlechter gelaufen sein. Der Kollege Thomas schreibt mir, daß ein Schlagzeuger „musikalisch schmerzfrei“ gewesen sei, weil er konsequent neben der „Eins“ vorbeigeschlagen habe. Da drei Schlagzeuger dabei waren, wird die Wahrheitsfindung schwierig, denn einer der Trommler treibt, ein anderer bremst und der dritte Trommler ist eigentlich Bratscher…. „Decke Trumm“ ist wirklich schwierig – man soll es nicht glauben. Unsere FSJlerin Hannah wird aber in ein paar Tagen ähnliche Erfahrungen machen, obwohl sie hervorragend Violine spielt.

Montag, 9. November
Heute stehen wieder drei Züge an. Die größte Besetzung wird beim Stadtteilzug Beuel gebraucht, eine kleinere Besetzung geht zur KiTa „Junge Wilde“ an den Hofgarten und  drei Bläser und eine Trommel werden zum Kindergarten der Christuskirche geschickt, unserer Schulkirche.
In Beuel starten wir ganz vorne und machen den Einheizer (wie seit Jahren dort auch im Karneval) und weil wir als erste im Stadion sind, begleiten wir den Beueler Kinderchor der Realschule so lange, bis ca. 2.000 Kinder im Stadion sind und das Martinsspiel anfängt. Natürlich bleiben wir nicht die Einzigen. Andreas Berger vom KFG kommt mit ca. sechzig Bläsern dazu und damit kriegt man das Stadion gut beschallt. Die Stadtsoldaten haben sich schon vom Acker gemacht, aber die haben seit Samstag auch schon den Karneval an der Backe, obwohl es erst am 11.11. richtig losgeht.
Die Kita am Hofgarten wird von der Kollegin Julia geleitet, die selber Trompete spielt und die Kapelle dort scheint sehr gut gewesen zu sein, weil am Abend eine sehr nette Mail kommt, in der sich die Leiterin noch einmal bedankt. Nächstes Jahr müssen wir wohl noch mehr Leute zu den „Wilden“ hinschicken, weil der Zug um die Lenneéstraße auch jedes Jahr größer wird.

10. November
Dieser Termin hat mir seit einem Jahr Bauchschmerzen gemacht, weil für den zentralen Martinszug durch Bonn Innenstadt immer zwei große Kapellen gebraucht werden, aber gleichzeitig der Stadtteilzug Beuel-Vilich läuft, der auch zwei Kapellen braucht. Es würde alles funktionieren, wenn ich auch vierzig Leute einsetzen könnte (beteiligt sind dieses Jahr 45 Musiker). Allerdings haben wir heute auch noch Elternsprechtag und das bedeutet, dass ich nur dreißig Musiker einsetzen kann, weil die fehlenden Schüler/innen ja mit ihren Lehrern sprechen wollen oder müssen und so wird es eng. Im Vorfeld habe ich zwar versucht einen Ersatz zu bekommen, aber das ist am 10.11. natürlich aussichtslos.
Meine Vize Irene hat mir auch signalisiert dass sie ab 16:00 Uhr die Eltern alleine besprechen wird, damit ich wegkomme, das klappt aber erst um halb fünf.

Vorbereitung zum Innenstadtzug am Hofgarten.

Vorbereitung zum Innenstadtzug am Hofgarten.

Als die Autos der Kapellen um viertel vor fünf am Regina-Pacis-Weg stehen, spendiert uns Andreas Berger vom KFG eine Kiste Weckmänner und sorgt für gute Stimmung. Ganz entspannt machen wir uns fertig und gehen wieder auf die Pole – nur Nina fehlt noch und die sollte längst da sein. Um viertel nach fünf setzt sich der Zug in Bewegung und wir setzen gerade zum ersten Lied an, da kommt Nina. Sie packt ihre Trompete zwischen uns auf dem Boden aus, holt die Marschgabel heraus, breitet ihre Noten auf dem Boden aus und ist die Ruhe selbst – dabei müssen wir in etwa zehn Sekunden laufen. „Herr Schlu“, fragt sie dann, „haben Sie ein Mundstück für mich? Ich finde meins nicht“ Ich habe leider nur noch Zeit ihr zu sagen, sie solle zur anderen Kapelle gehen und ihr Zeug erst einmal mitnehmen, dann laufen wir schon los – ohne sie. Beim Umdrehen sehe ich sie langsam Richtung Auto gehen.
Der Zugweg ist ein bißchen kürzer als all die Jahre vorher. Vom Hofgarten geht es direkt über den Münsterplatz, am Dreieck links zum Friedensplatz und ab da die Sternstraße hoch zum Rathaus. Dort sollen alle Musiker auf der Rathaustreppe spielen und ich habe die Ehre sie alle zusammenzuhalten. Als wir dort ankommen, steht Ursula Dreeser vond er „Fünften“ Gesamtschule dort mit ihrer Schulkapelle (allein ca. 50 Kinder), der neue OB Sridharan, Stadtdechant Schumacher und Bezirksvorsteher Birkner. Ich habe noch gerade zwei Minuten Zeit für ein paar Sätze, dann drückt  mir jemand eine Handleuchte in die Hand. Im Juli hatte der Monsignore einen Dirigerstab mit LEDs bestellen wollen und jetzt ist aus dem Stab eine Art Baustellenleuchte geworden. Hilft ja nix – also schwinge ich die Baustellenleuchte und dirigiere immer mehr Musiker, weil ja ständig neue Kapellen ankommen und auf die Treppe drängen. Am Ende sind es bestimmt 150 Menschen, die versuchen ihr Tempo mit der Baustellenleuchte zu synchronisieren und es klappt erstaunlich gut. Nur ein Blickloch gibt es, weil durch das Zelt der Tontechnik eine Kapelle verdeckt ist, die schmerzfrei ihr eigenes Tempo hat und immer zwei Töne vorläuft. Harvey von den Stadtsoldaten bemerkt es, macht den Subdirigenten und so wird es weniger schlimm. Immerhin klappen alle Einsätze und Schlüsse.

Der Blick vom Rathaus - links unten die Baustellenlampe als Takstock.

Der Blick vom Rathaus – links unten die Baustellenlampe als Takstock.

Lauras Vater rennt zwischen mir und dem Rathaus hin und her und macht Bilder. „Great show!“ ruft er, „wonderful, really great!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Hinterher gibt es viel Lob und viele Weckmänner. Beides ist schön.
Dass Laura im Anfangsstress ihren Flötenkasten in das Auto von Andreas Berger gelegt hat, stellt sich erst heraus, als wir einpacken und sie mir sagt: „Ich hab den Koffer aber auf Ihren Kindersitz gelegt!“. Ich habe seit fast zwanzig Jahren keinen Kindersitz mehr im Auto, aber ich werde mir noch mal einen kaufen….

In Vilich war es wohl nicht so toll – alle Bläser zusammen bildeten eine Kapelle, die in der Mitte des Zuges lief. Es war musikalisch zwar gut, aber man hätte doch eine weitere Gruppe gebraucht. Im nächsten Jahr wird das so nicht mehr passieren, weil Vilich dann  auf einem anderen Tag liegt als der Innenstadtzug.

Am Abend kommt eine längere Mail von Ninas Mutter. Die Tochter hatte ihr Mundstück verlegt oder verloren, nicht auf den Zettel geguckt (in dem stand, dass man sich eine halbe Stunde vor Abmarsch trifft) und war maßlos frustriert und heulig nach Hause gegangen. Das sind Dinge, die einem Kind nur einmal passieren. Mittlerweile hat Nina ein neues Mundstück, sie hat auch begriffen, was passiert ist und die Welt ist erst einmal wieder in Ordnung.

 

Mittwoch, 11. November
An der Till Eulenspiegel-Schule in Kessenich sollen wir mit zwei Kapellen spielen, an der Bonn International School in Plittersdorf braucht man eine Kapelle. Das klappt problemlos, weil jeder aus dem Orchester schon mindestens einmal bei den Eulenspiegeln gespielt hat, weil es ganz viele Kontakte zwischen den Schulen gibt und wir uns alle kennen. Yannik, ein ehemaliger Schlagzeuger,  taucht am Nachmittag auf, will mitspielen und kriegt auch eine Trommel. Diese Kapelle werden wir die ganze Zeit hören – allerdings mehr das Schlagzeug. Gegen Yanniks Oberarme und Schlagzeugerfahrung kommt Hannah nicht so ganz an, sie schlägt sich (und die Trommel) ganz wacker, doch am nächsten Tag hat sie trotzdem einen leichten Muskelkater. „Decke Trumm“ ist nicht nur schwierig, sondern auch schwer!

Eine Bläsergruppe an der Bonn International School, verstärkt durch Lea und Arnulf.

Eine Bläsergruppe an der Bonn International School, verstärkt durch Lea. Arnulf und Alfons.

An der BIS lief es wohl recht ordentlich. Christiane, unsere Klavierlehrerin, rief dort einen Musiker auf dem Handy an, weil ein Nachwuchsbläser aus der Big-Band um sechs zur Probe kommen wollte und nur Christiane da war. Auch der hat das Merkblatt nicht gelesen. Pauls Vater schickt abends Bilder und ein Video, so daß ich mir vorstellen kann, was Christiane meinte, als sie sagte, sie habe beim Telefonat nicht viel verstanden, aber man hätte eine gute Kapelle gehört…

Donnerstag, 12. November
Auch im Dottendorfer Zug sollen wir auf die Pole gehen und bei der Vorbereitung treffen wir wieder Lothar von der Musikschule mit etwa dreißig Bläsern. Weil wir noch zwei Trommeln im Auto übrig haben, leihen wir sie ihm, denn da hat er weniger zu tragen, weil unsere Kindertrommeln  im Schnitt fünf Kilo leichter sind als die Bass-Drum, die er vor sich her wuchtet. Dottendorf ist immer wieder schön, weil die Straßen voll und die Häuser meistens mit Lichtern geschmückt sind und auch hier singen die Kinder textsicher mit. „’Laßt uns froh und munter sein‘ singen wir hier nicht“, sagt eine Kindergartentante, „das ist ja ein Nikolauslied!“ Mein Einwand, dass es in vielen anderen Bezirken natürlich als Martinslied gesungen wird, zählt nicht, dabei hab ich für das Liederheft extra noch vier Strophen getextet, weil es nur eine zu finden gab (nächstes Jahr liegen die Strophen in Bönnsch vor).

Am Feuer in Dottendorf stehen etwa siebzig Bläser und spielen

Am Feuer in Dottendorf stehen die Bläser und spielen

Hinterher am Feuer stehen etwa siebzig Bläser, die zusammen spielen und Kinder und Erwachsene strahlen um die Wette. Für die nächsten Jahre sind  wir sowieso gebucht, weil Dottendorf immer auf dem 12. 11. liegt – was die Dottendorfer aber 2017 machen, müssen sie noch sehen, denn da fällt der 12. auf einen Sonntag.

13. November
Der Dollendorfer Zug ist eigentlich eine Domäne der Bläserfreunde und des Oberkasseler Posaunenchores, aber weil uns ein paar Oberkasseler ausgeholfen haben, revanchieren wir uns bei ihnen und so spielen heute vier Musiker von uns mit.

14. November
Schweinheim – Finale

(MS)

Das Merkblatt zur OrganisationDie Planung zu St. Martin

Fotos:
Laura Amedick, Bonner Münster (FB), Arnulf Marquart-Kuron, Paul Schneider, Olaf Schneider, Familie Tihon, (FB) mit freundlicher Genehmigung

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Martinszüge 2014

Für jeden Tag gibt es einen Laufplan, der an der Tür des Orchesterbüros hängt.  Foto: Martin Schlu © 2014

Für jeden Tag gibt es einen Laufplan, der an der Tür des Orchesterbüros hängt.
Foto: Martin Schlu © 2014

Im Vorfeld sind Ende Oktober bereits 27 Kapellen bestellt worden – soviel wie noch nie – und das Einzugsgebiet unserer Martinskapellen umfasst dieses Jahr die Bonner Innenstadt, Beuel, Vilich, Kessenich, Dottendorf, Pennenfeld, Rheinbach, Meckenheim, Remagen, Sankt Augustin und diverse Kindergärten und Grundschulen zwischen Kessenich und Lannesdorf, in denen unsere Kinder gewesen sind und wo sie natürlich auch spielen wollen. Etliche Noten wurden neu erstellt und bereits im Sommer habe ich mit dem Stadtdechanten zusammen gesessen und wir haben gemeinsam ein Liederheft für die Bonner Schulen geplant, das Ende Oktober alle Schulen mit zwei Klassensätzen bekommen haben. Die Verlage haben zugestimmt, dass die Lieder im Internet veröffentlich werden und so wird man dieses Jahr mit den meisten Kapellen zusammen spielen können, weil ja alle die gleichen Sätze haben. Außerdem haben wir die Zeit nach den Ferien damit verbracht mit den neuen Orchesterkindern zu üben und so sehen wir dem Novemberanfang ganz gelassen entgegen. Für den ersten Tag, einen Kindergartenzug, habe ich mir frei genommen, weil ich mit meiner Tochter endlich mal ein Möbelpaket aus dem Laden mit den vier Buchstaben zusammenbauen will und für einen Kindergarten reichen  auch vier Bläser und eine Trommel.

Erster Tag: Am Montag (3.11.) bin ich gerade bei meiner Tochter angekommen, als das Handy zappelt. Peter (Schlagzeug) ist zwar in Dottendorf, wo der Kindergarten ist, aber er ist an der falschen Stelle. Ich erkläre ihm, wo er hin muss, stelle fest, dass er nix zum Trommeln hat und rufe Marek an, dessen Mutter ja auf dem Weg in die Schule ist und die Trommel mitnehmen kann. Gerade hab eich mir einen Schraubenzieher geholt, da meldet sich Peter wieder: Er ist am falschen Kindergarten und ob ich mit der Trommel Bescheid gesagt habe….

Etwas genervt beschreibe ich ihm noch einmal, wo er hin muss und lege auf. Sofort geht das Telefon wieder und Marek sagt, sie hätten zwar eine Trommel, aber die falsche und es wäre Stau und die Mutter könnte nicht noch einmal fahren. Im 4. Telefonat gebe ich Peter die Adresse durch, im 5.Telefonat sagt Marek, dass Peter noch nicht da ist, obwohl es gleich los ginge. Es erfolgt noch ein 6. und 7.Telefonat und als Peter um kurz vor sechs endlich am Kindergarten ist, sind die Kinder und Eltern bereits losgegangen – ohne ihn und ohne eine Trommel. Ich atme tief durch und sage ihm, er solle besser nach Hause gehen und vielleicht morgen im Büro mal einen Laufplan und eine Trommel abholen. Zwischen sieben Telefonaten in einer halben Stunde ist trotzdem noch der Schrank fertig geworden – ein kleines Wunder.

Zweiter Tag: Am Dienstag (4.11.) beginnt es morgens zu regnen und es hört auch nicht mehr auf. Kurz vor zwölf hole ich einen Kleinbus ab, denn ich werde mit etwa zehn Leuten in ein Heim für schwerstbehinderte Kinder fahren, damit der Martinszug zu ihnen kommt. Eine andere Besetzung wird unterdessen in Ippendorf die Grundschulkinder bespielen. Am Mittag ist noch eine Konferenz für den am Samstag stattfindenden Tag der offenen Tür angesetzt und die hört einfach nicht auf, so dass wir erst um halb fünf wegkommen. Doch alle sind da, wir steigen ein und fahren ab.

Drei Kinder wohnen in Meckenheim, sind schon um eins nach Hause gefahren und werden direkt ins Kinderheim kommen. Es ist nur wenig Stau in Pech und so sind wir um fünf Uhr da (losgehen soll es um halb sechs). Der Regen ist mittlerweile stärker geworden und die Heimleitung beschließt darum sofort zu starten. Also starten wir, machen wegen des Wetters nur eine kleine Notrunde durch den Wald und sind um halb sechs wieder am Heim. Nun sollen wir noch bei einem gemütlichen Beisammensein spielen, was etwas ungemütlich wird, weil alle klatschnass sind und so wird die Holzwerkstatt aufgeschlossen, wir tröten noch ein paar Lieder und da kommen endlich die drei fehlenden Kinder (die pünktlich gewesen wären, wenn wir auch später gestartet hätten..) C’est la vie. Kaum sind wir wieder im Bus auf dem Weg zur Schule, hört der Regen auf – in Vilich war es wohl ähnlich.

Dritter Tag: Am heutigen Mittwoch (5.11.) sind drei Kapellen angesetzt, zwei in Vilich auf dem Stadtteilzug, die dritte in Sankt Augustin-Mülldorf. Schnell werden noch Rechnungen geschrieben und die Verträge für 2015 und 2016 ausgedruckt, die nach Vilich mit gegeben werden – es erspart Hektik kurz vor dem Beginn der Züge, wenn man rechtzeitig weiß, welche Kapelle wann wo sein sein soll. Spätestens um vier sollten wir fahren und weil wir dieses Mal nach St. Augustin müssen, ist eine halbe Stunde nicht zu knapp kalkuliert. Gerade als wir los wollen, kommt ein sonst sehr netter Kollege  und braucht unbedingt eine Tonanlage und bis ich ihm ungefähr beschrieben habe, wo was steht und was er benutzen kann, ist eine Viertelstunde weg, ich bin etwas genervt und der Zeitplan ist für die Katz.  Also kommen wir auf den letzten Drücker (am nächsten Tag wird mir der Kollege sagen, dass ihm ein paar Teile gefehlt haben und sie es ohne Tonanlage gemacht haben). Der Kindergarten ist rundum vergittert (Problemgegend?) und wir sollen nur drei Lieder spielen, weil die vielen Migrantenkinder nur drei Lieder können. Jetzt stellt sich heraus, dass wir zwar zwei Trommeln haben, aber nur einen Tragegurt. Also rücken Jens und ich unsere Hosengürtel raus, basteln daraus für Jana einen Tragegurt und im Kindergarten findet sich noch ein Trommelknüppel. Musiker können halt improvisieren. Als der Zug losgeht, fängt es an zu regnen und so wird es eine kleine Runde um den Block. Der Sankt Martin hat aus Sparsamkeitsgründen auch kein Pferd und geht zu Fuß. Schön ist es trotzdem. Auch Vilich war feucht, aber die dortige Kapellen müssen gut gespielt haben, weil am nächsten Tag bereits die Buchung für 2015 kommt.

Vierter Tag: Am Donnerstag (6.11.) ist alles vergessen. In Beuel kommt die Sonne durch, es ist trocken und wir sollen auf dem großen Innenstadtzug zwei mittlere Kapellen stellen. Das KFG (Beueler Gymnasium) ist mit zwei Kapellen zu etwa achtzig Musikern vertreten und die könnten den Zug mit etwa 4.000 Kindern auch alleine spielen. Man kennt sich, hält einen Klönschnack nach dem anderen und es ist alles sehr familiär. Wir werden mit acht Leuten den Zug eröffnen und eine kleinere Kapelle wird am Ende spielen. Im Stadion sollen sich alle Kapellen treffen und dann gemeinsam am Feuer spielen. Kurz vor Zugbeginn drückt mir der Zugleiter die Buchung für 2015 in die Hand.

In Beuel treffen wir uns im Hellen -  wenn wir im Stadion ankommen, wird es stockdunkel sein. Foto: Martin Schlu @ 2014
In Beuel treffen wir uns im Hellen – wenn wir im Stadion ankommen, wird es stockdunkel sein.
Foto: Martin Schlu @ 2014

Dieses Mal hat der Sankt Martin wieder ein Pferd (letztes Jahr war es im Transporter auf der Autobahn liegengeblieben und Martin musste laufen). Der Zug geht über die Beueler Hauptstraße und endet im Stadion. Wir gehen hinein, spielen mit unseren paar Musikern und dem Chor der Realschule Martinslieder bis zu Abwinken und warten immer auf die KFG-Bläser, doch die kommen nicht. Bis unsere zweite Kapelle kommt, dauert es und bis alles vorbei ist, ist es sieben Uhr durch. Als ich zu Hause bin, fängt gerade die Tagesschau an.

Fünfter Tag: Am Freitag (7.11.) sind zwei Kapellen in Kessenich angesagt und eine in Remagen. Wir haben in den Laufplänen genau aufgeschrieben, wer in welche Kapelle soll, wer welche Trommel einpackt und mitnimmt (siehe Montag) und wer als Kapellenleiter zu sagen hat. Meine Kapelle sieht recht groß aus und klingt auch gut. Später weiß ich, warum – zwei Altsaxe hätten eigentlich in die andere Kapelle gesollt, waren bei mir (mir ist es nicht aufgefallen) und haben natürlich in ihrer Kapelle gefehlt. Peter sagt, es wäre nicht doll gewesen, aber den Leuten hätte es gefallen.  Das Highlight ist das Zusammenspiel mit der Musikschulkapelle – insgesamt dreißig Kinder klingen einfach gut. Auch die Remagener sind zufrieden und wollen wieder buchen – die Kessenicher werden es noch tun.

Doe Saxophongruppe einer Kapelle in Kessenich. Foto: Friedhelm Gördes@2014
Die Saxophongruppe einer Kapelle in Kessenich.
Foto: Friedhelm Gördes@2014

Sechster Tag: Der Samstag (8.11.) bringt erst sechs Stunden Schule, weil wir Tag der offenen Tür haben und danach zwei Dorfzüge im Godesberger Ländchen: In Gimmersdorf hat der Kollege L. einen Sohn im Kindergarten, die brauchen eine vernünftige Kapelle und in Ramershoven bei Rheinbach hat die Feuerwehr ebenfalls um eine Kapelle gebeten. Leider haben wir nur einen Schlagzeuger. Den schicken wir nach Gimmersdorf und für Ramershoven packen wir zwei Trommeln ein und hoffen auf spontane Hilfe. Die funktioniert auch – Maxim spielt nicht Posaune, sondern kriegt die Snare (Marschtrommel) umgehängt und der Papa kriegt einen Crashkurs in „decke Trumm“ (lang – lang – kurz, kurz, lang), bevor uns die Feuerwehr zum Start in das Nachbardorf Peppenhoven fährt.

Schlagzeug und Bläser sind nun zusammen und es klingt. Foto: Angela Bahners @ 2014
Schlagzeug und Bläser sind nun zusammen und es klingt.
Foto: Angela Bahners @ 2014

Es klappt beim Start leidlich, aber manchmal sind Kapelle und Schlagzeug so auseinander, daß man vor Kichern kaum noch spielen kann und es herrscht allgemeine Heiterkeit. Übrigens haben beim Start in Peppenhoven die Musiker und die Feuerwehr noch die Mehrheit gegenüber den Kindern, doch es gibt viele Zwischenstops und bei jedem Stop kommen ein Dutzend Kinder aus den umliegenden Häusern dazu. Als wir nach vier oder fünf Kilometern wieder in Ramershoven sind, haben die Schlagzeuger begriffen, wie es geht, es sind knapp hundert Kinder geworden und es gibt für jeden von uns noch einen Wecken. Im nächsten Jahr sollen wir wiederkommen.

Siebter Tag: Nein, am Sonntag ist zum Glück spielfrei, aber weil heute der 25. Jahrestag des Mauerfalls ist, weiß ich natürlich auch, wo ich den ersten Bericht über Menschenmassen an der Berliner Mauer gehört habe. Es war an Bord der „Rheinnixe“, der Fähre zwischen Bonn und Beuel und ich kam gerade vom Martinszug durch die Bonner Innenstadt…. Morgen sind wir auch dort.

Achter Tag: Am Montag (10.11.) ist die Bonner Innenstadt mit zwei Kapellen angesagt, außerdem haben die Venusberger eine Kapelle gebucht. Im Vorfeld haben wir schon gesagt, dass der Innenstadtzug Priorität hat, weil ich im Sommer bereits mit dem Stadtdechanten Lieder ausgesucht und eine Grobplanung auf den Weg gebracht habe und daß am Zugende alle Kapellen mit ca. 100 Mann zusammenspielen sollen, ist auch schon klar. Also schicken wir 25 Musiker nach Bonn und eine mittlere Kapelle auf den Venusberg.

Zwei Autos können wir in der Nähe des Hofgartens am benachbarten Albertinum parken, laden Trommeln und Instrumente aus und sind um fünf spielbereit vor der Uni. Mit den anderen Kapellenleiztern verständige ich mich kurz über das Finale am Rathaus und dann geht der Zug auch schon los. Schneller als sonst sind wir am Rathaus (in der Innenstadrt sind viele Baustellen, so dass der Zzugweg geändert wurde) und so sind wir nach einer guten hakben Stunde bereist am Ziel. das Feuer brennt, Sankt Martin reitet und nach und nach füllt sich die Rathaustreppe mit Bläsern: Die Wormersdorfer Spielmanskapelle, die Burgbläser Rheinbreitbach, die Beueler Stadtsoldaten, das KFG-Orchester und unsere Mannschaft. Dass ich 100 Mann dirigieren soll, wußte ich schon – dass es hinterher 150 Musiker sind, freut aber unglaublich und der Klang ist einfach toll. Nach fünf Strophen Sankt Martin ist Schluss. „Habt Ihr denn auch Weckmänner gekriegt?“ fragt der Stadtdechant und als ich sage, die wären schon weg gewesen, verspricht er, uns zwei Kisten in die Schule zu schicken (was am nächsten Tag auch passiert ist). Danke schön, Monsignore Schumacher!

Die Martinslaternen auf dem Bonner Marktplatz. Foto: Arnulf Marquart-Kuron@2014
Die Martinslaternen auf dem Bonner Marktplatz.
Foto: Arnulf Marquart-Kuron@2014

Neunter Tag: Am Dienstag (11.11.) ist nicht nur Karnevalsanfang, Martinstag und der Kessenicher Zug der Till-Eulenspiegel-Schule, sondern auch Elternsprechtag, so dass ich nach dem Unterricht noch von zwei bis halb acht in der Schule bin. Zwei Kapellen finden also ohne mich statt, aber das klappt auch. Die Till-Eulenspiegel-Schule in Kessenich braucht immer zwei Kapellen, weil sie so viele Schüler haben und am Ende kriegen die kleinen und die großen Kinder Kinderpunsch und Weckmänner.

Zehnter Tag: Am Mittwoch (12.11.) sind wir in Dottendorf. Dort stellen wir zwei Kapellen mit etwa 25 Musikern und treffen wieder jede Menge Bekannte, u.a. Lother Reiche-Ebert und seine Musikschüler. Wieder spielen wir am Feuer zusammen und es macht Spaß, bis der Regen anfängt. Ratzfatz ist die Wiese vermatscht und meine Schuhe sehen danach aus wie Sau. Trommeln und Instrumente trocknen danach in der Schule.

Elfter Tag: Am Donnerstag (13.11.) haben wir zwei Kindergärten, (Innenstadt und Rheinaue/Studentenwerk) und einen Zug in der Lannesdorfer Grundschule. Pro Kapelle haben wir etwa zehn Musiker, die anderen zwanzig haben spielfrei und einige sind krank. Die Lyngsbergschule hatte uns ein paar Jahre nicht gebucht, weil es zeitlich nicht paßte, doch sie freuen sich, daß wir jetzt da sind und fragen direkt für 2015 nach.

Der Kindergarten in der Innenstadt hat aiuch ein großes Martinsfeuer. Foto: privat@2014

Der Kindergarten in der Innenstadt hat aiuch ein großes Martinsfeuer.
Foto: privat@2014

Zwölfter Tag: Am Freitag (14.11.) sind wir in bei der Telekom in Beuel. Die haben für Ihre tausende Mitarbeiter eine Kindertagestätte und das ist einer der ganz süßen Züge: kleine, staunende Kinder, leises Gekrähe bei einigen Liedern und jede Menge Eltern, die ihre Kinder begleiten. Die Eltern haben die Mehrheit bei dem Zug und während ihre Kinder singen, werden bestimmt nebenbei noch geschäftliche Dinge erledigt.

Die Telekom-Strolche staunen über die Musiker Foto: Paap© 2014

Die Telekom-Strolche staunen über die Musiker
Foto: Paap© 2014

 

Dreizehnter Tag: Am Samstag (15.11.) ist das Finale in Schweinheim. Etwa ein Dutzend Musiker laufen auf diesem Zug in einer Kapelle und es geht ständig bergauf und bergab, so daß ich dort mit der Tuba schon öfter aus der Puste gekommen bin – diesen Termin schenke ich mir also und kümmere mich an diesem Abend lieber um das Enkelchen. Trotzdem ruft ein Felix um halb fünf an und ist ganz verunsichert, weil er schon Kinder mit Laternen gesehen hat, die nach Hause gegangen sind. Nein, Schweinheim ist immer spät und vor sechs Uhr passiert da nicht viel.

Nun ist Schluß – nach dreizehn Tagen mit zwanzig Zügen und siebenundzwanzig Kapellen mit insgesamt fünfzig Musikern wissen wir, was wir getan haben. Im nächsten Jahr haben alle Trommeln das Schullogo und die Webadresse aufgedruckt – eine Reklame für die Schule sind wir immer. Übrigens haben es unsere Sätze bis nach Karlsruhe geschafft, dort hat eine ortansässige Big-Band sie auf dem zentralen Zug gespielt und uns dafür drei Lieder geschickt, die wir noch nicht kannten.

http://www.ka-nordweststadt.de/bilder/st-martin-2014/

(Martin Schlu)

Links für das nächste Jahr:

Repertoireliste – Martinszugvertrag – Planungsdatei

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1999 Martinszug Innenstadt

1999 Martinszug Innenstadt

Nach dem ersten Martinszug 1998 als Kapelle unserer Schule hatten wir für 1999 eine Anfrage für den Zug durch die Bonner Innenstadt bekommen und zugesagt. Unsere ältesten Musiker waren nun in der 6. Klasse und wir haben eine Kapelle gebildet, die im Prinzip aus den Kindern bestand, die seit einem Jahr dabei waren. Alfons Seyock, Vater von Silke, hatte uns mit der Posaune verstärkt und so spielte eine Kapelle von ca. 20 Gesamtschulmusikern den Zug.

Rebekka Neumann und Virginia Clasen während des Bonner Martinszuges 1999, Foto: Alfons Seyock 1999

Rebekka Neumann und Virginia Clasen während des Bonner Martinszuges 1999, Foto: Alfons Seyock 1999

Beim ersten Innenstadtzug dabei waren: Rebekka Neumann (Flöte, im Bild), Virginia Clasen (dahnter), außerdem spielten Silke und Alfons Seyock (Posaune), Anne Ritzenhoff (Trompete) und viele andere.

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